Konzeption in Kurzform
Ansprechpartnerin
Christhild Bütepage
Leitung DRK-Kinderhaus
Tel: 04761 70600
c.buetepage@drk-bremervoerde.de
Robert-Koch-Straße 40
27432 Bremervörde
Als anerkannter Träger der freien Jugendhilfe arbeiten wir auf der Rechtsgrundlage des Kindertagesstättengesetzes. Wir verstehen uns als Bildungseinrichtung. Basierend auf den Bildungszielen des Niedersächsischen Orientierungsplanes dienen uns folgende Überlegungen als theoretisches Fundament der praktischen Arbeit:
Von Geburt an erforschen Kinder ihre Umwelt voller Energie und Neugier. Sie entwickeln dabei ein eigenes Verständnis dessen, was um sie herum passiert. Das kindliche Gehirn vollbringt wahre Höchstleistungen.
Mit unserer pädagogischen Arbeit im Kinderhaus begleiten und unterstützen wir die Entwicklung der Kinder. In der folgenden Zielsetzung wollen wir zusammenfassen, welche Bereiche für uns im Zusammenleben mit den Kindern besonders wichtig sind. Sie bilden die Basis für unser pädagogisches Handeln und durchziehen das tägliche Miteinander auf vielfache Weise.
Sicherheit und Geborgenheit
Es ist uns wichtig, dass sich die Kinder im DRK-Kinderhaus wohl fühlen. Wir Erzieherinnen wollen dabei einen sicheren und aufmerksamen Rückhalt für die Kinder bieten.
Eine behutsame Eingewöhnungsphase (in Anlehnung an des „Berliner Modell“) ist daher von großer Bedeutung für alle Beteiligten. Nach der Zusage für einen Platz wird das Kind zu unterschiedlichen Schnupperangeboten eingeladen.
In den ersten Tagen und manchmal sogar Wochen kommt das neue Kind in Begleitung einer Bezugsperson zu uns. Mit dieser „Verstärkung“ kann es im eigenen Tempo die neue Umgebung , die anderen Kinder und auch die Erzieherinnen kennen lernen. Sobald das Kind eine Bindung zu der Erzieherin aufgebaut hat, kann in Absprache mit den Eltern eine Trennung über immer längere Zeiträume begonnen werden. Wenn das Kind sich gegebenenfalls schnell trösten lässt und sich aktiv in Spielsituationen begibt, akzeptiert es die Erzieherin als „sichere Basis“. Die Eingewöhnung ist gelungen.
In unseren kleinen Gruppen schaffen wir eine Atmosphäre, in der sich jedes Kind angenommen und versorgt fühlen kann. Die liebevolle, pflegende Zuwendung hat einen höheren Stellenwert, als später im Kindergartenalter. Ein Grundsatz der Arbeit ist, dass jedes Kind seine Zeit und seinen eigenen Rhythmus braucht, um sich zu entwickeln.
Ein wichtiger Bestandteil des Tagesablaufes sind Rituale.
Feste Regeln und wiederkehrende Handlungen (Begrüßungsrunde mit Lied, gemeinsame Mahlzeit in sich wiederholender Form, Abschlusskreis) geben den Kindern Sicherheit und ermöglichen Vertrauen.
Wir legen Wert auf einen freundlichen und fröhlichen Umgang mit allen –großen und kleinen Menschen- die ins Kinderhaus kommen. Das Vorleben einer positiven Lebenseinstellung ist uns wichtig.
Motorik
Motorik ist die Fähigkeit den eigenen Körper gezielt einzusetzen. Bewegung ist die Grundlage für eine gute körperliche und geistige Entwicklung der Kinder. Daher bilden unterschiedlichste Bewegungsanreize einen sehr wichtigen Bestandteil unseres Angebotes im DRK–Kinderhaus.
Bei gutem Wetter nutzen wir unser Außengelände mit zahlreichen Fahrzeugen, einer Sandkiste mit Matschtisch, einer Rutsche, Steckenpferden, Naturmaterialien zum Balancieren, einer Nestschaukel und zwei Sitzecken auf einer grossen Terrasse.
Aber auch während des Aufenthaltes in unseren Räumen stehen den Kindern Fahrzeuge, Rutsche und Matratzen zur Verfügung. Außerdem werden bewegungsintensive Angebote mit Trampolin, Bänken, einer Bewegungsbaustelle, unterschiedlichen Schaukelmöglichkeiten und anderen Materialien durchgeführt.
Wir bieten den Kindern dabei die Möglichkeiten, zu experimentieren, ihre Grenzen zu testen und zu erweitern. Die Feinmotorik wird im Umgang mit unterschiedlichsten Materialien besonders im kreativen Bereich gefördert, wie z.B. mit Knete, mit Scheren oder auch Farben. Auch Spiele am Tisch, Puzzle, Duplosteine und vieles mehr werden angeboten.
Sprache
Das Erlernen einer Sprache ist ein Prozess, der nie abgeschlossen ist. Er umfasst sowohl das Sprachverständnis, als auch die Sprechfähigkeit. Es ist für uns ein wichtiges Ziel, bei den Kindern die Freude am Sprechen zu wecken bzw. zu erhalten.
Daher bildet die Sprachförderung einen sehr großen Bestandteil im täglichen Angebote des Kinderhauses:
- Bewegungslieder
- Fingerspiele
- gemeinsames Betrachten von Bilderbüchern mit Gesprächen
- vorlesen
- Erzählrunden
- rhythmische Sprechverse
- Kommunikation untereinander
Bevor die Kinder Wörter sprechen, müssen sie sie zuerst einmal begreifen. Bevor zum Beispiel eine „Rassel“ ihren Namen bekommt, wurde sie gesehen, gehört, geschmeckt und gefühlt. Zu all diesen Wahrnehmungen wird erst später das Wort „Rassel“ gefügt.
So legen wir viel Wert auf die passende Kombination beispielsweise von Wort und Bild, Wort und Bewegung oder Wort und Geräusch. Das Erlernen vom Sinn eines Wortes wird so stark unterstützt. Mehrere Kolleginnen aus unserem Team haben eine Zusatzausbildung als Sprachförderkraft nach dem Konzept: „Heidelberger Interaktionstraining“.
Sozialverhalten
Für die Kinder ist der Beginn der Kinderhauszeit in den meisten Fällen die erste Gruppenerfahrung, die sie in ihrem Leben sammeln.
Wir legen besonders viel Wert auf eine positive Eingewöhnungsphase, damit den Kindern der Einstieg in die Gruppe so einfach wie möglich fällt. Es ist keine leichte Aufgabe, sich als kleine Persönlichkeit in einer Gruppe zurechtzufinden und ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Dieser wichtige Prozess wird besonders unterstützt durch
- die Begrüßungsrunden, bei denen jedes Kind namentlich begrüßt wird
- die täglichen gemeinsamen Mahlzeiten,
- gemeinsame Spiele, Lieder und Gruppenausflüge
- das Wissen um die Unterstützung durch die Erzieherin
- eine überschaubare Gruppengröße von 15 Kindern.
Wir ermutigen die Kinder, eigene Gefühle und Bedürfnisse wahrzunehmen und auszudrücken. Nur auf dieser Grundlage sind Verhaltensweisen wie Einfühlungsvermögen, Rücksichtnahme und Toleranz möglich. Gerade bei der Lösung von Konflikten sind diese Fähigkeiten wichtig. Wir unterstützen die Kinder bei der Suche nach Lösungen für Probleme, die im Miteinander entstehen.
Selbstständigkeit und Selbstwertgefühl
Im Gruppenalltag lernen die Kinder Verantwortung für sich und ihr Eigentum (Brotdose, Kuscheltier) zu übernehmen. Sie werden motiviert, kleine Aufgaben auszuführen (z.B. Saft einschenken, aufräumen, Tisch abdecken, Malkittel holen) und erfahren dadurch Erfolgserlebnisse.
Wir bieten den Kindern Freiräume für eigenes Handeln an (z.B. Bereitstellen von Malfarben, Kleister, Sand, Kastanien, Dosen und Behältern) und ermöglichen ihnen dadurch vielseitiges Ausprobieren. Bei den unterschiedlichen Angeboten erkennen die Kinder neue Fähigkeiten an sich selbst.
Die Kinder lernen voneinander und haben damit auch immer eine Vorbildfunktion. Jedes Kind hat gleiche Rechte, jedes Kind ist uns wichtig, erfährt Zuwendung und Anerkennung und bringt die eigene Persönlichkeit als wichtigen Bestandteil in die Gruppe ein.
Wir greifen Ideen der Kinder auf und beteiligen Sie weitestgehend im Rahmen Ihrer Möglichkeiten. Mit zunehmender Selbständigkeit entwickeln die Kinder ein positives Selbstwertgefühl, das ihnen hilft, ihren Platz in der Gemeinschaft zu finden und sich darin zu behaupten.