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Wie helfen in unwegsamen oder schwer zugänglichen Gelände?

DRK-Notfallsanitäter-Azubis, Landkreis und Moorbahn-Verein proben Ernstfall im Tister Bauernmoor
Jüngst war „Europäischer Tag des Notrufs 112“ - wie jedes Jahr seit 2009 am 11. Februar aufgrund der in diesem Datum enthaltenen Notrufnummer (11.2.). Diese gilt als Symbol des Helfens. Wie aber helfen Rettungskräfte in für sie und ihre Einsatzfahrzeuge unwegsamen oder schwer zugänglichen Gelände? Antwort: mit einem Rettungs-Transport-Shuttle (RTS).
Vor dem Hintergrund dieser Fragestellung erinnert der Bremervörder Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) als Rettungsdienst durchführende Organisation an eine (bereits Ende 2024) gemeinsam mit dem Landkreis Rotenburg sowie dem Verein Moorbahn Burgsittensen organisierte Großübung im Tister Bauernmoor. Dort erlebten die derzeit zwölf beim DRK in Ausbildung befindlichen Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter einen nicht nur in puncto Einsatztaktik interessanten Tag.
Hintergrund der Übung: Das Tister Bauernmoor gilt als beliebtes Ziel für Touristen, die die einzigartige Natur in allen Jahreszeiten genießen – in dem aber wie bei jedem touristischen Ziel auch das Risiko von Not- oder Unfällen nicht auszuschließen ist. In diesem Bewusstsein hat sich eingangs erwähnter Moorbahn-Verein unter der Leitung des Erfinders und Tüftlers Jürgen Otten intensiv mit der Herausforderung des Abtransports von erkrankten oder verletzten Personen auseinandergesetzt. Bei der Übung unterstützt wurde Otten von seinen Mitstreitern Bernd Herzig und Berthold Fedtke.
Anlass: Vor einiger Zeit ereignete sich im Tister Bauernmoor ein Vorfall, bei dem eine Person unter besonderen Umständen gerettet werden musste. Seinerzeit erfolgte der Transport noch mit einer Lok und einer angehängten Personenlore. Nach Darstellung von Marcel Will (DRK-Notfallsanitäter und stellvertretender Leiter der Rettungswachen Zeven, Sittensen und Tarmstedt) sei den beteiligen Fachkräften schon bald klar geworden, dass eine praktikable und effiziente Lösung für den Abtransport von Notfallpatienten erforderlich sei, da der Rettungsdienst mit einem herkömmlichen Rettungstransportwagen (RTW) nicht über den Parkplatz hinauskommen könne und der mehr als ein Kilometer weit entfernte Aussichtsturm für Rettungsfahrzeuge aufgrund der engen Zufahrtswege und des schwierigen Geländes ebenfalls nicht erreichbar sei.
Die Lösung: das Rettungs-Transport-Shuttle (RTS)
Jürgen Otten entwickelte eine innovative Idee: das Rettungs-Transport-Shuttle (RTS) - ein Schienenfahrzeug, das von einer Lok des Vereins gezogen werden kann. Mit Unterstützung des Landkreises Rotenburg, der eine Patiententrage sowie den dazugehörigen Tragentisch beisteuerte, konnte eine praktikable Lösung für den sicheren Transport von Patienten und medizinischem Material gefunden werden. So ist es dem Rettungsdienst nun möglich, auch während des Transports eine adäquate Patientenüberwachung sicherzustellen.
Praktische Erprobung des RTS
Um das neu entwickelte Transportmittel auf seine Praxistauglichkeit zu testen, wurde der Rettungsdienst in die Planungen einbezogen. Nach mehreren Wochen der Vorbereitung durch DRK-Praxisanleiterin und Notfallsanitäterin Sabrina Stegen aus Rotenburg, simulierte ein Dutzend Notfallsanitäter-Auszubildende aus den Rettungsdienstbereichen Nord (Rettungswachen Bremervörde und Gnarrenburg), Mitte (Zeven, Sittensen, Tarmstedt) und Süd (Rotenburg, Lauenbrück, Sottrum, Visselhövede) anhand von vier realitätsnahen Fallbeispielen die Rettung von Personen aus dem Moor.
Einsatztaktische Planung und Herausforderung
Wie Marcel Will berichtet, werden im Falle eines Notrufs nicht nur die Hilfskräfte alarmiert, sondern auch die Feuerwehr- und Rettungsleitstelle mit Sitz in Zeven aktiviert eine Telefonkette, die vom Moorbahnverein Tiste organisiert wird. Mitglieder des Vereins, die sich noch nicht am Einsatzort befinden, machen sich unverzüglich auf den Weg zum Lokschuppen, um das RTS vor die Lok zu spannen und alles für einen schnellen Transport vorzubereiten.
Besondere Herausforderung der Übung war die einsatztaktische Planung: Welche Ausrüstung ist notwendig, um den Patienten unter schwierigen Bedingungen angemessen zu versorgen - insbesondere, wenn sich der Zustand des Patienten während des Transports verschlechtert? „Vorausschauendes Handeln und Denken war entscheidend, um den Hilfeersuchenden in über einem Kilometer Entfernung schnellstmöglich die notwendige medizinische Versorgung zukommen zu lassen“, so Will.
Simulation realistischer Notfallszenarien
Bei der praxisorientierten Übung wurde sämtlich benötigtes Material auf das RTS oder eine Pritschenlore verladen und die angehenden Notfallsanitäter und -sanitäterinnen wurden per Schiene zur Aussichtsplattform des Bauernmoores transportiert. Die simulierten Notfälle umfassten eine allergische Reaktion mit Kreislaufbeschwerden, einen Herzinfarkt, eine Schenkelhalsfraktur und eine Reanimation – „alles gängige und realitätsnahe Szenarien, mit denen Rettungsdienste regelmäßig konfrontiert werden“, weiß Marcel Will.
Medizinische Versorgung unter realistischen Bedingungen
Neben der einsatztaktischen Planung stand auch die medizinische Versorgung unter realistischen Bedingungen im Fokus. Die Auszubildenden setzten als Hilfsmittel das sogenannte ABCDE-Schema zur Ersteinschätzung des Patienten ein, führten eine SAMPLER-Anamnese durch und arbeiteten mit entsprechenden Algorithmen sowie standardisierten Standard Operating Procedures (SOPs), um die korrekte Medikamentengabe und therapeutische Maßnahmen sicherzustellen - praktische Übungen, die Rettungskräften sowohl fundiertes theoretisches Wissen als auch präzises Handeln in der realen Notfallversorgung abfordern.
Ergebnis und Ausblick
Insgesamt, so das Fazit von Marcel Will, war die Übung sowohl fordernd als auch lehrreich. Alle Beteiligten konnten wertvolle Erfahrungen sammeln und mit dem Ergebnis zufrieden sein. Die Übung diente nicht nur der Erprobung des Abtransports von Notfallpatienten, sondern auch der schnellen und effizienten Hilfeleistung in einem schwierigen Gelände. Die Verbesserungsvorschläge, die von den Rettungskräften eingebracht wurden, motivieren das Team um Jürgen Otten, das RTS und die technischen Komponenten weiter zu optimieren, um den Rettungsprozess in Zukunft noch effizienter und passgenauer zu gestalten.
Bildunterschrift:
Mit Unterstützung des Landkreises Rotenburg, der eine Patiententrage sowie den dazugehörigen Tragentisch beisteuerte, konnte eine praktikable Lösung für den sicheren Transport von Patienten und medizinischem Material gefunden werden. So ist es dem Rettungsdienst nun möglich, auch während des Transports eine adäquate Patientenüberwachung sicherzustellen
Unsere aktuelle DRK-Zeitung

Da ist sie wieder - druckfrisch: die neueste Ausgabe unserer Verbandszeitschrift "Wir vom DRK", die in einer Auflage von mehr als 40.000 Exemplaren in die Haushalte des Altkreises Bremervörde verteilt wird. Sie bietet einen Rückblick auf die Aktivitäten des DRK-Kreisverbandes Bremervörde sowie seiner Ortsvereine und Gemeinschaften von Juli bis einschließlich Dezember 2024, arbeitet aber auch überregionale und über die Grenzen der Bundesrepublik Deutschland hinausgehende Rotkreuz-Themen auf. Hier besteht die Möglichkeit, die Zeitschrift in der Digital-Ausgabe zu lesen.
Unterstützung für die Arbeit der Alzheimer-Selbsthilfegruppen

Der Bremervörder Kreisverband des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) hat vom Energiedienstleister EWE eine Spende in Höhe von 3.000 Euro erhalten. Das Geld soll den in Bremervörde, Zeven und Rotenburg aktiven Alzheimer-Selbsthilfegruppen des DRK zugute kommen.
Die Summe stammt aus einer Weihnachts-Challenge des EWE-Vorstands. In einem Quizformat in der Vorweihnachtszeit stellten sich EWE-Chef Stefan Dohler, Marktvorstand Dr. Christian Friege, Finanzvorstand Dr. Frank Reiners und Vera Weidemann, Vorständin Personal und Recht, gemeinsam mit Mitarbeitenden aus dem Konzern kniffligen Fragen und Aufgaben. Dabei generierten sie Spendengelder für verschiedene Verbände des Deutschen Roten Kreuzes in den EWE-Heimatregionen zwischen Ems, Weser und Elbe sowie Brandenburg. Im Zuge der Weihnachts-Challenge übernahm Stefan Dohler die Patenschaft für den DRK-Kreisverband Bremervörde und erspielte 3.000 Euro.
Stellvertretend für das „Team Stefan Dohler“ überreichte Lars Beinke, Leiter der EWE NETZ-Region Bremervörde/Seevetal, die Spende jüngst DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Eckhoff. Wie eingangs erwähnt, soll das Geld in die Alzheimer-Selbsthilfegruppen fließen. „Seit mehreren Jahren betreiben wir dieses Angebot in Bremervörde, Zeven und Rotenburg. Dabei kümmern sich speziell darauf geschulte Ehrenamtliche einerseits um betroffene Patienten, andererseits fördern wir den Austausch pflegender Angehöriger. Wir sind sehr dankbar, dass Stefan Dohler und sein Team für uns 3.000 Euro erspielen konnten, die in die Arbeit mit der Betreuung der Erkrankten und auch die Entlastung der Familien fließen werden“, so Rolf Eckhoff.
Auch die DRK-Verbände Märkisch-Oder-Havel-Spree und Wittmund sowie der DRK-Landesverband Oldenburg konnten sich über eine Spende freuen. Vera Weidemann bekam mit ihrem Team 5.000 Euro für Wittmund zusammen, Christian Friege und sein Team kamen auf 4.000 Euro für Oldenburg und Dr. Frank Reiners und sein Team erspielten 3.000 Euro für Märkisch-Oder-Havel-Spree.
Weitere Informationen zu den Alzheimer-Selbsthilfegruppen im Internet unter www.drk-bremervoerde.de (Angebote/Hilfe bei Alzheimer) inklusive der Termine für die Treffen sowie telefonisch bei DRK-Kreisverbandsmitarbeiterin Astrid Abel unter 04761/9937-25.
Bildunterschrift:
Aus den Händen von Lars Beinke (rechts, Leiter EWE NETZ-Region Bremervörde/Seevetal) nahm Bremervördes DRK-Kreisgeschäftsführer Rolf Eckhoff die 3.000-Euro-Spende des Energiedienstleisters für die Arbeit der Alzheimer-Selbsthilfegruppen in Bremervörde, Zeven und Rotenburg entgegen
Foto: St. Jeschke/DRK